Messtechnische Überwachung

Sicherheit dank permanenter Dokumentation der Emissionen und Immissionen aus der Bautätigkeit

Verschiedene Messtechniken ermöglichen, die Wirkungen einer Bautätigkeit auf umliegende Liegenschaften periodisch oder dauerhaft zu überwachen. Die relevantesten Massnahmen sind die Beobachtung der Höhenlage ausgewählter Punkte an Gebäuden und die Überwachung von Erschütterungen, die von der Baustelle ausgehen. Weitere Messverfahren ergänzen diese beiden Messtechniken.

Höhenveränderungen festhalten

Absenkungen des Untergrundes, sogenannte Setzungen, sind eine häufige Folge von Bauarbeiten. Setzungen können Schäden an Nachbarliegenschaften verursachen. Die Gefahr von Setzungen lässt sich im Rahmen des Konzepts zur Beweissicherung abschätzen. Ist das Risiko gegeben, erfolgt vor Baubeginn die sogenannte Nullmessung, in der Regel mittels Nivellement.

Bei Bedarf können während der Bauausführung Folgemessungen notwendig werden, nach Bauabschluss erfolgt – ebenfalls bei Bedarf – die Schlussmessung. Um aussagekräftige Messergebnisse zu erhalten, empfiehlt Steiger Baucontrol in der Regel, die vier Eckpunkte eines Gebäudes einzumessen.

Höhenmessungen Nivellement - Steiger Baucontrol

Setzungen können mittels Höhenmessungen festgestellt werden.

Geodätische Überwachung

Insbesondere bei grösseren Baugruben ist eine vermessungstechnische Überwachung mittels Tachymeter (Theodolit) angezeigt. Dabei erfolgt eine Nullmessung vor Baubeginn, bei Bedarf schliessen sich Folgemessungen während der Bauausführung an und allenfalls eine Schlussmessung nach Abschluss der Bauarbeiten.

Erschütterungen an Nachbarliegenschaften überwachen

Verschiedene Bauverfahren wie der Abbau von Fels, das Einbringen und der Rückzug von Spundwänden oder Pfählungs-, Ramm- und Verdichtungsarbeiten erzeugen teilweise erhebliche Erschütterungen.

Die subjektive Wahrnehmung der Erschütterungen sagt wenig darüber aus, ob und in welchem Ausmass sie zu Schäden an Gebäuden und Anlagen führen. Das Schadenpotenzial lässt sich meist nur messtechnisch mittels sogenannter Geofone erfassen, die an repräsentativen Stellen in den Nachbarliegenschaften installiert werden.

Erschütterungsmessungen mit Geofonen - Steiger Baucontrol

Das Schadenpotenzial lässt sich messtechnisch mittels Geofone erfassen.

Die dadurch gewonnenen Messdaten werden ausgewertet und in einem Schlussbericht dokumentiert. Die Norm VSS 40 312, «Erschütterungen, Erschütterungseinwirkungen auf Gebäude», beschreibt die Anforderungen an die Messung und die Auswertung.

Massgeblich sind im Wesentlichen die Grösse, die Frequenz und die Häufigkeit der einzelnen Erschütterungsereignisse sowie die Empfindlichkeit der Gebäude beziehungsweise Bauteile. Steiger Baucontrol empfiehlt, die Messresultate nach Abschluss der Überwachung auszuwerten und normgemäss zu dokumentieren.

Die Ergebnisse helfen, erschütterungsintensive Arbeiten zu optimieren. Die relevanten Informationen werden den verantwortlichen Personen zeitnah auf das Smartphone übermittelt.

Lärmmessungen

Eine Lärmüberwachung kommt gelegentlich bei lärmintensiven Bauarbeiten wie dem Ausbruch von Fels zum Einsatz, insbesondere, wenn sie länger dauern.

Überwachung Grundwasserspiegel

Eingriffe ins Grundwasser können bei setzungsempfindlichem Baugrund grosse Schäden verursachen. Sogenannte Piezometer überwachen in solchen Fällen die Veränderungen des Grundwasserspiegels. Entsprechende Messungen werden manuell durchgeführt oder es werden Druckmesssensoren für die Dauerüberwachung eingebaut.

Deformationsmessungen

Verschiebungen im Baugrund lassen sich mittels Neigungsmesser, sogenannter Inklinometer, überwachen. Ihr Einsatz erfolgt üblicherweise in Form von Einzelmessungen. Nach einer Nullmessung vor Baubeginn werden die Verschiebungen in Intervallen mit Folgemessungen festgehalten. 

Neigungsmessungen

Neigungsmessungen kommen auch zum Einsatz, wenn es notwendig ist, das allfällige Kippen von Gebäuden und Anlagen zu überwachen, beispielsweise bei grossen Masten. Auch hier handelt es sich in der Regel um periodische Einzelmessungen. Nach einer Nullmessung vor Baubeginn werden die Deformationen in sinnvollen Intervallen mit Folgemessungen festgehalten.

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